Hegewald 2017 in Straubing

Hegewald?
„Was ist eigentlich die Hegewald“, fragen mich viele Hundeführer.
Das ist schnell zu beantworten, oder?

Die Hegewald ist eine Zuchtausleseprüfung des Deutsch Drahthaar. Im ersten Anschein nichts anderes als eine HZP mit Zuchtschau.
Denkst Du, es ist vielmehr, was aber nicht immer mit Worten zu beschreiben ist. Denn hier trifft sich ein verrückter Haufen von Hundeführern, Verbandsrichtern, Jägern und Interessierten, um die Hunde herauszustellen, zu bewerten oder einfach nur zu begutachten, die eine besondere Berücksichtigung in der Zucht genießen sollen.
Dann kommt die nächste Frage: „Warum dauert die denn so lange?“ Tja, das ist so, der erste Tag ist Anreise der ca. 200 Hunde mit Ihren Führern und nochmal so vielen Richtern und Schlachtenbummlern. Diese müssen, organisiert, in die Bahnen gelenkt werden. Hier bedarf es auch eines außerordentlichen Geschickes des jeweiligen Vereines und seiner Suchenleitung. Denn hier gibt es nichts, was nicht schief gehen kann. Ich glaube, bis auf den Hund wurde hier fast alles schon einmal vergessen oder verlegt. Abends dann die Eröffnung mit den Listen der Einteilung in Feld und Wasser. Darauf folgend 2 Tage Prüfung und am Samstag dann die Pfostenschau und der Abschlussabend mit Programm.

Kurz gefasst: Anmeldung – Fotoshooting – Eröffnungsabend – Suchentag 1 – Suchentag 2 – Pfostenschau – Abschlussabend, wie man sieht ein endloses Programm, begleitet von wunderschönen Stunden mit Hunden und Führern, mit netten Menschen, wie auch Gesprächen mit Personen die man hier kennen lernen darf. Das alles ist ein Teil der Hegewald.

In unserem Gasthof stand die diesjährige Hegewald unter dem Motto: Beim DD rücken wir näher zusammen. (VDD Niederrhein und VDD Sachsen Anhalt)
Bereits bei der Anreise stellte sich für eine unserer Hundeführerinnen die Situation etwas schwierig da. Die Anreise verlief fast wie geplant, nur mit geringer Verspätung. Ankunft gegen ca. 0 Uhr. Das Zimmer war nicht wie gedacht einen Tag früher zu beziehen. Was nun? Alles telefonieren half nicht, hier muss etwas anderes helfen. Die befreundete Gruppe Sachsen Anhalt, versuchte in den noch verbleibenden Stunden bis zur Ankunft von C. eine Lösung zu finden. Gar nicht so einfach, denn die Lösung sollte in einem Tausch der bereits bezogenen Zimmern gefunden werden. Dies gestaltete sich mit dem voranschreiten des Abends und des Bierkonsums immer schwieriger und auch lustiger. Es kam wie es kommen musste, keine wollte noch einmal wechseln, aber unser Alex hatte eine Lösung. C. schläft bei mir, ich habe schließlich ein Doppelbett. Das konnte und wollte keiner der Anwesenden der Gruppe Niederrhein glauben. Daher begannen nun die Wetten. Wie wird es ausgehen? Die Sterne standen gut für Alex, denn C. war in Not. Tatsächlich unsere C. teilte sich das Zimmer mit dem mittlerweile doch sehr lustigen Alex und Ihrem Hund. Ab ins Bett, es ist spät genug geworden. Auf der einen Seite nun der schnarchende Alex, auf der anderen Seite C. mit Hund, welcher zuvor noch ein wenig Abführmittel bekommen hatte (Fussabtreter angefressen, muss halt wieder raus). Was wir nicht wissen ist, ob der Hund zwischen den beiden lag. Ansonsten getreu dem Motte „Rücken an Rücken für den DD“. Alles für den DD alles für den Club. Wie es am anderen Morgen um den Sauerstoff gestellt war, wir können es nur ahnen, aber wir wollen es auch nicht wirklich wissen. Man kämpft halt für die gleiche Sache. Aber alle haben es überlebt selbst der Hund war gut drauf. Am nächsten Tag konnte nun endlich das richtige Zimmer bezogen werden. Auch das ist Hegewald.

Die Suchentage verliefen, bei sehr gutem Wetter und in teils sehr guten Revieren, ohne größere Probleme. Bedingt durch eine lange Trockenphase und doch sehr warmen Prüfungstagen, gestalteten sich die Hasenspuren eher schwierig. Aber hier sollen doch die Besten aus den einzelnen Gruppen zeigen was sie können. Auslese halt. Begleitet von Totengräbern, Anschneidern und sonstigen Problemhunden konnte die größte Anzahl der Hunde mit sehr guten Leistungen überzeugen.

Das erstaunlichste der Hegewald, ist jedoch der verzauberte Bierstand an der Suchenzentrale. Sobald die Führer hier einen Moment innehalten, sich einen Hopfentee o.ä. Getränke gönnen, sind die schlechten Leistungen wie weggeblasen. Jetzt müssen die Richter dran glauben und Federn lassen. Spuren und Vorstehleistungen werden diskutiert wie die Spielverläufe des FC Bayern. Man stelle sich einfach nur mal an den Bierstand und höre zu. Einfach nur schön. Da gibt es Menschen, bei denen hätte man fast vermutet das sie stumm sind, aber nein dem Tropfen sei Dank, sie können auf einmal Reden, nein sogar längere Geschichten erzählen. Umschweifende Erläuterung über abstreichende Fasanen, zu viele oder zu wenige Hasen, schlechte Enten und und und. Zwei Tage dauern diese Unterhaltungen an, bis am späten Abend der Sieger der Hegewald feststeht und die Rangliste veröffentlicht ist. Nun ist entscheidend ob es ein Profi ist oder ein eher unbekannter Führer. Beim Profi heißt es dann, das konnte ja nicht anders kommen, hatte wieder das beste Revier und bei dem eher unbekannten, ist die Freude größer da es keiner von den Profis war. Wie Ihr seht, überall das Gleiche.

Ich wünsche uns noch viele Hegewaldzuchtprüfungen mit guten Hunden, Führern und Richtern. Vor allem seid selbstkritisch und schiebt nicht alle Schuld auf die Richter, falls die Punkte einen Suchensieg nicht hergeben sollten. Gönnt die Punkte einfach dem der sie bekommen hat, das Leben ist halt nicht immer gerecht. Zu einer solchen Prüfung gehört eben auch viel Glück neben der perfekten Abrichtung des Hundes und dem guten Auge der Verbandsrichter. Ich hoffe, dass dieses unfaire Verhalten eines Führers, welches wir in diesem Jahr erlebten, nicht weiter Schule macht. Denn mal ganz ehrlich, eine gewisse Portion an Verbissenheit ist schön, sobald diese aber überwiegt und es dadurch zu verbalen persönlichen Angriffen auf die Richter führt, gehören diese Personen nicht mehr auf eine solche Veranstaltung. Es können nicht alle gewinnen und es ist unser Hobby, bei Richtern wie Führern. Wenn es aber anfängt, dass der wirtschaftliche Aspekt überwiegt und uns steuert, müssen wir uns die Frage gefallen lassen, ob dies noch alles Zeitgemäß ist. Eine solche Veranstaltung ist die beste Öffentlichkeitsarbeit, die wir haben können. Wir wollen weiterhin Freude und Spaß an den Tagen der Hegewald erleben.

In diesem Sinne freue mich auf ein Wiedersehen im Jahre 2018 bei der Gruppe Porta Westfalica in Billerbeck.

Gibt es Personen die sich hierin wieder erkennen, so ist dies rein zufällig.

Vielen Dank an die Gruppe Niederrhein, die im Vorfeld wieder einiges an Arbeit erledigen musste. Hier möchte ich namentlich unserem Vorsitzenden Horst Peddenbruch, unserer Zuchtwartin Birgit Dufrenne und Hans Gerd Krämer ein besonderes Dankeschön aussprechen. Natürlich auch allen anderen die im Hintergrund immer wieder die notwendigen Aufgaben und Arbeiten erledigen. Die Wasserübungstage, die Vorprüfung, sowie der gesamte Organisatorische Umfang von Unterlagen, Nennungen und Hotelbuchungen wurden wieder sehr gut organisiert.
Danke auch an die Hundeführer die einen großen Beitrag dazu leisten müssen, um an einer solchen Prüfung teilnehmen zu können. Man muss halt etwas verrückt sein.

Also Weidmannsheil und HoRüdo.
Danke und Gruß Tobias

 

Name  Hund Punkte F/H Platzierung
         
Thomas Heimann Quitte v. Jura Grund 226,5 9/10 68
Charlotte Conzelmann Senta III Asper 216 8/10 107
Ad Bekkers Quirl II vom Birkengrund 196,5 9/8 134
Franz Duesing Tex von der Berkelquelle 206 4/10 149