Hegewald 2016 Verden/ Aller

 

Ein kurzer Rückblick zur zurückgelegten Hegewald, der sich aber, in ähnlicher Weise im nächsten Jahr so wieder ereignen könnte.

 

Das Hegewaldfieber

Diese Krankheit ist sicherlich noch nicht jedem bekannt und auch nicht offiziell anerkannt, aber,  wen diese Krankheit einmal gepackt hat, den lässt sie in den meisten Fällen nicht mehr los. Antibiotika und Impfung schlagen nicht an. Der Krankheitsverlauf benötigt meist   4 Tage auf denen der Verlauf der Krankheit den Höhepunkt erreicht, zwei weitere Tage werden benötigt um die Schlafdefizite und leichten Nebenerscheinungen auszukurieren. Häufig kehrt dieses Fieber jährlich wieder, daher ist Vorsicht geboten. Über die Inkubationszeit dieser Krankheit gibt es stark abweichende Aussagen, so dass hier keine genauen Angaben gemacht werden können.

 

Ich musste feststellen, dass diese Krankheit immer dann beginnt, sobald ich einen Jungen Drahthaar am Strick habe. So beginnt auch diesmal die Sucht, danach, diesen auf der Hegewald vorstellen zu können. Diese Sucht steigt meist mit dem Erreichen jeder einzelnen Qualifikation mehr und mehr an. Nachdem im Frühjahr die Jugendsuche erfolgreich abgeschlossen ist, konnte der erste Schritt auf dem langen Weg, erfolgreich beschritten werden.

 

Darauf  folgt ein Termin für die Untersuchung auf HD, OCD und ED. Nachdem nun dieser Tag endlich da ist, steigt die Anspannung bzw. die Unruhe nochmal um einiges an. „Wie mögen die Untersuchungen wohl ausgehen?“ Diese Frage stellt man sich während der Zeit des aufwachsen eines Junghundes immer wieder. „Heute sitzt er komisch. Ob da wohl die Hüfte o.k. ist?“ Jeden Tag andere Gedanken.  Aber es nutzt nichts, Untersuchung und Ergebnisse abwarten. Super alles o.k., der Hund hat keinen zuchtausschließenden Mangel  bzgl. der Röntgenuntersuchungen.

 

Die Ausbildung ist bereits im vollen Gange. Apport hier Apport da, Gehorsam in allen Lagen. Was kann ich noch machen? Richtig Schleppen, immer wieder eines der K.O. Fächer bei allen Prüfungen. Also viel Schleppen üben. Endergebnis, der Hund fängt das Spielen mit dem Schleppwild an. So ein Mist, was nun? Wieder von vorne, Apportierbock, mein Freund die lange Leine und alles von vorne beginnen. Endlich haben wir wieder eine Richtung drin und die Arbeiten sitzen sicher. Nun ist die Zeit gekommen das die Wasserübungstage für die Hegewaldteilnehmer beginnen. Es beginnt die Reisezeit, hunderte von Kilometern für die Arbeit am Wasser, man was sind wir verrückt. Beim ersten Treffen zeigen sich die unterschiedlichsten Ausbildungsstände, von sehr guten Hunden, bis zu Hunden die noch nicht einmal im Wasser waren. Oh Graus, wie wird das alles Enden. Hier werden in den nächsten Wochen noch einige Korrekturen und Hilfen nötig sein. Aber auch dies soll zum Schluss bei den meisten gelingen.

 

Die Zeit für die Hegewaldvorprüfung ist gekommen und eigentlich sollten alle Gespanne fit sein. Aber Pustekuchen, dem ist leider nicht so, hier gibt es zwischen Hund und Führer noch einige Meinungsverschiedenheiten. Daher nimmt während der Vorprüfung die Spannung langsam ihre ersten Höhepunkte an. Es wird alles gezeigt was die Hunde und Führer vorher nicht kannten. Vom Liegenlassen der ausgelegten Ente, übers Anschneiden bis zu den Top Arbeiten. Doch zu guter Letzt konnten die meisten die Vorprüfung bestehen. Im Anschluss noch schnell Form- und Haarwert und alles ist geritzt. Denkst Du, so einfach geht das auch nicht. Auch hier sind noch einige wichtige Hürden zu nehmen. Bei dem einen passt die Form nicht, bei einem anderen  fehlen Zähne oder sind die Augen nicht in Ordnung. So kommt eines zum anderen. Dennoch können 6 Gespanne des VDD Niederrhein die Reise zur Hegewald antreten.

 

Nun ist der große Tag gekommen und die Anreise zur Hegewald beginnt. Durch die weltweite Teilnahme sind Anreisen mit dem Flieger nichts Besonderes. Doch in diesem Jahr gibt es einen Teilnehmer, der selbst, eine Anreise von 5300 km aus Kasachstan mit dem Auto nicht scheut. (Dies macht sich am Ende sogar mit einem 6 Platz bezahlt.)

 

Nach der Anmeldung, ab zum Fotoshooting. Hier beginnt nun ein ganz neuer Showbereich, der so auch noch nicht da war. Mit folgender Anweisung wurden die Gespanne auf das Shooting vorbereitet: „Nehmen Sie den Hund neben sich und lassen sie ihn auf der Linie gehen. Sobald sie an der Querlinie angekommen sind, halten sie so an, dass der Strich in der Mitte zwischen Vorder- und Hinterläufen platziert ist. Dabei achten Sie darauf das die Vorderhand gleich auf ist, der Rücken gerade, die Hinterläufe ausgestellt und der Blick zum Fotograph gerichtet ist.“ Häh, ist doch eigentlich ganz einfach oder?

 

Nachdem wir dieses Shooting nass geschwitzt beenden konnten, (jetzt weiß ich auch warum Modells so viel Geld verdienen) wird mit Spannung auf den Eröffnungsabend gewartet. Bei dem Eröffnungsabend folgen nun die, offiziellen Worte, der unterschiedlichsten Redner und die offizielle Eröffnung der Hegewald 2016 wird verkündet. Ein entsprechend schön gestalteter Abend nimmt seinen Verlauf. Nachdem nun der offizielle Teil vorbei ist, beginnen die Gespräche mit Freunden die man lange nicht mehr gesehen hat. Dies ist das was die Hegewald von Jahr zu Jahr ausmacht, das Treffen mit Freunden. Gegen 21 Uhr, kommt plötzlich eine gewisse Unruhe auf, scheinbar gibt es Freibier. Falsch gedacht, es werden die Einteilungen bzw. die Programme verteilt. Nun geht es los, Adressen werden in die Smartphones eingegeben, Fahrtzeiten kontrolliert und die Gespräche über Reviere und Richter beginnen. „Wen hast Du als Richter im Feld und Wasser? Wen beim Form- und Haarwert? usw. usw., die Diskussionen überschlagen sich. Die nächste Stunde wird von der Einteilung der Gruppen geprägt sein und dann beginnt sich der Saal auch langsam zu leeren. Die Führer, Richter, Zuschauer und Begleiter wollen am nächsten Tag ausgeschlafen sein. Auch wir fahren zurück ins Hotel und versuchen bei einem oder zwei Bier, die innere Ruhe zu finden. Doch dies dauert wie üblich ein wenig an, so dass der Schlaf dabei wieder einmal auf der Strecke bleibt.

 

Mit Erschrecken müssen wir dann feststellen, dass es so früh noch kein Frühstück gibt. Schnell mit der Hotelleitung noch eben das Frühstück vorverlegen, alles kein Problem……..haben wir noch so gedacht, aber das Frühstück bleibt ab 6 Uhr. Wer vorher fährt bekommt Lunchpakete. Auch gut, ist halt besser wie nix. Haben wir auch schon schlechter erlebt!

 

Der erste Prüfungstag beginnt für die einen im Feld für die anderen am Wasser. Wie es gelaufen ist wird in den abendlichen Fachgesprächen bis in das kleinste Detail dargestellt. In den Feldrevieren zeigen sich unterschiedlichste Ergebnisse der Gespanne, aber eines ist sehr einheitlich, nämlich die zurückgelegten Fußstrecken von bis zu 20 km, für Richter, Führer und Hund. Die Hasen ließen sich suchen, aber leider nicht so einfach finden. Der enorme Wind schien unseren Langohren doch zuzusetzen, so dass sie das Weite gesucht haben, um irgendwo Urlaub zu machen.

 

Bei den Arbeiten am Wasser ist in diesem Jahr, anders als in den Vorjahren, eine allgemeine Zufriedenheit herauszuhören. Die Gewässer  entsprechen alle den Anforderungen die wir doch an eine Hegewald Zuchtprüfung stellen. Die Hunde hatten die Möglichkeit an diesen Gewässern alles zu zeigen, was sie im Laufe ihrer Ausbildung gelernt haben.

 

Konnten einige Hunde, einmal nicht die Noten bekommen die sie verdient haben, lag es am fehlenden Wild, dem starken Wind oder die Richtern haben es einfach nicht gesehen. (Niemals am Hund oder Führer J)

 

Der nächste Tag verläuft für die Gespanne, nun in umgekehrter Reihenfolge. Hier jedoch ist festzuhalten, dass durch den vorhergehenden Tag, teils starke Einschränkungen bei einigen Führern festzustellen sind. Der Abend ging scheinbar doch bis in den frühen Morgen und mit fortschreitender Uhrzeit wurden dann auch die schlechteren  Arbeiten der Hunde wieder besser. Dies ist eine typische Nebenwirkung des Krankheitsbildes „Hegewaldfieber“. Ob dies aber alles am Fieber oder teils an den Genussmitteln lag, konnte nicht genau bestimmt werden.

 

Mit Abschluss des zweiten Tages wussten nun alle Teilnehmer ob sie bestanden hatten oder nicht. Das Schöne für unsere Gruppe war, das alle Gespanne bestehen konnten. Dies führt natürlich, wie in jedem Jahr, zu einer ausgesprochenen Gelassenheit, welche mit ausgiebigem Feiern verbunden wird. Dies hält wie so oft bis zum frühen Morgen des nächsten Tages an. Nun allerdings stellt sich der ein oder andere Rückfall bei der Pfostenschau ein. Hier scheinen einige der Teilnehmer, mit ihren Hunden im Wundbett liegen geblieben zu sein. Dies wird dann auch erst im Tagesverlauf wieder besser, so dass erst am Abschlussabend die meisten Teilnehmer wieder erscheinen. Es ist schon festzustellen, dass dieses Hegewaldfieber mit einem stark schwankenden Krankheitsverlauf auftritt. Was aber festgehalten werden kann, ist, dass sich dies von Jahr zu Jahr wiederholt und scheinbar sehr stabil bleibt. Es ist also nicht damit zu rechnen, dass sich in den nächsten Jahren hier eine Besserung einstellen wird.

 

Gibt es Personen die sich hierin wieder erkennen, so ist dies rein zufällig.

 

Also Waidmannsheil und HoRüdo bis 2017 in Straubing.

 

Vielen Dank an die Gruppe Niederrhein, für die ganze Arbeit die im Vorfeld erledigt werden musste. Hier möchte ich unserem Vorsitzenden Horst Peddenbruch, unserer Zuchtwartin Birgit Dufrenne und Hans Gerd Krämer ein besonderes Dankeschön aussprechen. Natürlich auch allen anderen die im Hintergrund fleißig sind und immer wieder die notwendigen Arbeiten erledigen. Die Wasserübungstage, die Vorprüfung  sowie der gesamte Organisatorische Umfang von Unterlagen, Nennungen und Hotel wurden wieder super organisiert.

Danke und Gruß Tobias

  

Name

Hund

Punkte

F/H

Platzierung

Egge Bijmolt

Otto v. Jura Grund

229

8/11

15

Tobias Puchberger

Jancka v. Grafenwald

226

10/10

26

Renate Hofmann

Don v. Coprayerhof

217

10/10

62

Walter Kittel

Hummel v. Vinxtbachtal

211

10/10

91

Thilo Lingslebe

Anni v.d. Seemühle

202

7/10

112

Karin Schläpfer

Freya v.d. Luckasheide

194

10/10

119